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Ungenügende Lohnentwicklung in den Medienhäusern

In vier von sechs Medienhäusern gelingen kleine Fortschritte für Lohnmassnahmen

In Zusammenarbeit mit den wichtigsten Personalkommissionen (PEKOs) und Vertrauensleuten der Schweizer Medienhäuser erstellt die Gewerkschaft syndicom eine Übersicht der diesjährigen Lohnmassnahmen. Das Fazit: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kommt bei vielen immerhin Bewegung in die Lohnmassnahmen. Unter dem Strich wird die Teuerungsentwicklung jedoch zu wenig ausgeglichen. Medienschaffenden droht damit ein Reallohnverlust. Besonders störend: Der Branchenprimus, der abseits steht und Medienhäuser, die mit Einmalzahlungen den Verlust an Kaufkraft nur hinausschieben.

Diese Lohnrunde ist für die Erwerbstätigen zentral: Die Inflation hat sich nach Jahrzehnten zurückgemeldet und liegt aktuell bei 3%. Dazu kommen die massiven Erhöhungen der Krankenkassenprämien und die steigenden Energiekosten.

Die wichtigsten Lohnergebnisse:

  • Keystone-SDA erhöht die Saläre um 2% für Mitarbeitende mit tieferen und mittleren Löhnen. Zudem stehen beschränkte Mittel für individuelle Erhöhungen zur Verfügung.
  • Ringier und RASCH (Ringier Axel Springer Schweiz) leisten eine fixe Einmalzahlung.
  • NZZ leistet eine nach Einkommen abgestufte Einmalzahlung.
  • CH Media gewährt voraussichtlich nur den tiefen Lohnklassen eine Erhöhung von 1-2%.
  • TX Group (Tamedia) leistet vorerst keine generelle Löhnerhöhung. Dies ist insbesondere deshalb störend, weil es dem Branchenprimus finanziell gut geht.

Einmalzahlungen können zwar für das kommende Jahr die Teuerung temporär abfedern. Wenn sie aber 2024 wieder wegfallen, sinkt der Reallohn langfristig. syndicom fordert Ringier, RASCH und die NZZ-Gruppe auf, dies in den Lohnverhandlungen 2023 auszugleichen. An die Adresse der TX Group (Tamedia) und CH Media bleibt die Aufforderung, bei substanziellen generellen Lohnmassnahmen nicht weiter abseits zu stehen. Weitgehend nicht berücksichtigt sind ausserdem die Honorare der freien Mitarbeitenden; auch hier ist der Nachholbedarf gross.

Zusammen mit den PEKOs und dem Personal bleibt syndicom dran: Die Lohnsituation in den privaten Medienhäusern muss nachhaltig verbessert werden. Die jetzt durch die PEKOs ausgehandelten Lohnerhöhungen sind ein wichtiger erster Schritt und zeigen, dass Bewegung bei den Löhnen möglich ist.

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