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PostLogistics fährt einen knallharten Profitkurs

Voraussichtlich 250 Stellen streicht die PostLogistics AG, eine in der Stückgut- und Lagerlogistik tätige Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post. syndicom verurteilt den harten Kurs, den die Post jetzt einschlägt.

 

Die Post-Tochter befindet sich seit längerer Zeit in den roten Zahlen und wurde bereits von einer Reorganisation in die nächste geschickt. Der Gelbe Riese hat es nicht verstanden, das einstmals florierende, von Setz-Transporte übernommene Unternehmen in die Gewinnzone zu führen. Das mehrfach durchgeschüttelte Unternehmen soll nun mit einem einschneidenden Personalabbau rentabel gemacht werden. Innerhalb von zwei Jahren wird die Post-Tochter umgebaut und es werden gegen 250 Stellen gestrichen.


Die PostLogistics AG ist in der Stückgut- und Lagerlogistik mit dem einzigen Gesamtarbeitsvertrag in der Branche durchaus vorbildlich. Denn die Stückgut- und Lagerlogistik gilt als eine raue Branche mit harten Arbeitsbedingungen. Der Arbeitnehmendenschutz wird hier in der Regel nicht sehr gross geschrieben und mit den Mitarbeitenden wird alles andere als zimperlich umgesprungen. Als Erfolg kann syndicom deshalb positiv herausstreichen, dass die PostLogistics AG gemeinsam mit den Sozialpartnern einen Sozialplan aufstellt. Das hat für die Branche Signalwirkung.


Die Schweizerische Post fördert Scheinselbständigkeit
Was aber die Schweizerische Post jetzt mit ihrer Tochterfirma vorhat, übertrifft die schlechten Gepflogenheiten der Transportbranche bei weitem: Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit fokussiert die PostLogistics AG, wie die Post in einer entsprechenden Medienmitteilung schreibt, auf kleinere und leichtere Stückgutsendungen. Für die Zustelltouren würden vermehrt 3,5-Tonnen-Lieferwagen eingesetzt, die von eng an die PostLogistics AG gebundenen externen Frachtführern gefahren würden. Mit dem Lieferwagenkonzept erhofft sich die Post bei kleineren Sendungsgrössen deutliche Kostenvorteile.


Konkret heisst das: Die PostLogistics AG will die Mehrheit der Chauffeurinnen und Chauffeure abbauen und die Transportleistungen durch Selbstfahrer erledigen lassen. Die Frachtführer werden nicht mehr dem GAV unterstehen, und der Lohndruck wird stark zunehmen. Die PostLogistics AG stellt nun die Weichen in Richtung atypische und prekäre Arbeitsbedingungen, indem das neue Geschäftsmodell auf scheinselbständigen Fahrern basiert.


Kaspar Bütikofer, Zentralsekretär Sektor Logistik

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