syndicom lobt BR Doris Leuthard für ihre Unterstützung eines Medien-GAV
syndicom, die Gewerkschaft Medien und Kommunikation, ist erfreut über die Unterstützung von Bundesrätin Doris Leuthard für einen GAV für die Medienhäuser der Deutschschweiz und des Tessin, die sie heute in einem Interview mit der "Südostschweiz"/"Aargauerzeitung" äusserte. Wie Frau Leuthard sind wir der Meinung, dass die Qualität in den Medien ohne GAV leidet.

Seit der Kündigung des alten GAV 2004 fordern die Mediengewerkschaft syndicom und der JournalistInnenverband impressum die Verleger des Verbands Schweizer Medien auf, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und einen GAV auszuhandeln. Schon 2011 in der Vernehmlassung des Bundesrats zur Medienförderung stellte syndicom fest, dass die Qualität der Medien ohne GAV gefährdet sei. Nachdem der Bundesrat damals keinen Handlungsbedarf sah, freut es uns umso mehr, dass Frau Leuthard heute unsere Ansicht teilt und die Verleger an die Notwendigkeit eines GAV erinnert.
syndicom wird zusammen mit impressum den Verband Schweizer Medien in den nächsten Tagen erneut auffordern, auch für die Deutschschweiz und das Tessin einen GAV auszuhandeln. Was sich für die Suisse romande bewährt, kann für die Deutschschweiz und das Tessin nicht falsch sein! Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit eines GAV ist die neue Verordnung 1 zum Arbeitsgesetz, die im Herbst in Kraft gesetzt werden soll. Mit Rahmenbedingungen in einem GAV (insbesondere zum Gesundheitsschutz und zur Arbeitszeit) können wir im Rahmen dieser Verordnung Hand bieten für eine Vereinfachung der Erfassung der Arbeitszeit.
Von Frau Leuthard erwarten wir nach den Worten auch Taten, falls die Verleger unter ihrem Präsidenten Hanspeter Lebrument weiterhin die Sozialpartnerschaft torpedieren. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat es beim GAV für die MEM-Industrie vorgemacht, dass ein Bundesrat erfolgreich einen sozialpartnerschaftlichen Konflikt schlichten kann.