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Fachkräftemangel als Feigenblatt für kostengetriebene Auslagerungen ins Ausland

Mit der Eröffnung eines neuen DevOps Centers in Riga versucht die Swisscom, Versäumnisse aus der Vergangenheit aufzuholen. Die Gewerkschaft syndicom sieht dies als einen für Swisscom scheinbar unausweichlichen Schritt, damit das Unternehmen im IT-Bereich längerfristig weiterbestehen kann. Geschäftsstellen im Ausland dürfen jedoch auf keinen Fall zum Courant normal werden. syndicom fordert von Swisscom eine nachhaltige Strategie und damit konkrete Investitionen in den Werkplatz Schweiz, um Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern.

© Swisscom

Dem Telecom-Unternehmen Swisscom ist es bisher nicht gelungen, im Zuge der Transformation seine Position im IT-Geschäft zu festigen. Die Bemühungen, ein neues Geschäftsfeld zu erschliessen und mit IT-Entwicklungen ein kräftiges Standbein aufzubauen, steht zurzeit auf wackeligen Beinen. Ein Zentrum für IT-Talente in Riga zu schaffen, scheint deshalb ein Schritt zu sein, um einerseits dem Fachkräftemangel und andererseits dem Kostendruck entgegenzuwirken. Klar ist hingegen, dass das Unternehmen gefordert ist, eine nachhaltige Strategie zu präsentieren, um seine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und dem Werkplatz Schweiz wahrzunehmen.

Investition statt Resignation

Die Etablierung solcher Geschäftsmodelle, wie es die Swisscom in Rotterdam und Riga anstrebt, kann auch den Verlust von Stellen in der Schweiz zur Folge haben. Ausserdem gestaltet sich der Wissenstransfer bei solchen Modellen teilweise schwierig. Ob dieser Weg sich unternehmerisch tatsächlich auszahlen wird, wird sich weisen müssen. Das Credo eines nicht überwindbaren Fachkräftemangels darf zudem nicht Anlass geben, um Stellen ins Ausland zu verschieben. syndicom fordert von der Swisscom, wie auch von anderen Unternehmen in der Schweiz, in den Werkplatz Schweiz zu investieren. Dies beinhaltet auch die Förderung von Frauen in MINT-Berufen und Investitionen in die Weiterbildung. Daneben müssen auch die Strukturen für die Ausbildung von Fachkräften gefördert werden. Die Kantone sind hier angehalten, diesem Umstand Rechnung zu tragen und Sparübungen in der Bildung zu unterbinden.

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