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«30 Years of Swiss Typographic Discourse»

 

Louise Paradis aus Québec, Studentin an der Ecole cantonale d’art (ECAL) in Lausanne, beschäftigte sich im Rahmen ihrer Ausbildung und auf Anregung von François Rappo eingehend mit der grafischen Kreativität der «Typografischen Monatsblätter» während einer Schlüsselphase. Daraus entstand ein 280-seitiges, reich illustriertes Buch. Für dessen Realisierung konnte die Autorin auf die Mitarbeit von Roland Früh zählen, Professor an der ECAL.

François Rappo sagt im Vorwort zum Buch «TM SGM RSI 1960–1990» ohne Umschweife: «Die Schweizer Typografie ist heute eine interna­tionale Referenz, die für ihre Errungenschaften anerkannt ist: Plakate, Gestaltung von Schriften, Logotypen, Büchern, Informationssystemen – Errungenschaften, die zu Ikonen geworden sind.»

Die Würdigung gilt dem früheren Schweizerischen Typographenbund, dessen Nachfolgerin syndicom ist. Die von unserer Arbeitnehmerorganisation herausgegebene Fachzeitschrift war vor etwas mehr als fünfzig Jahren tatsächlich ein oder gar das Zugpferd der typografischen Erneuerung, die in der Fachwelt unter dem Begriff «Schweizer Stil» bekannt ist.

Als Einstieg in dieses beeindruckende Gesamtwerk sind auf den ersten Seiten Covers der Zeitschrift abgebildet, die von grossen Namen der Typografie gestaltet wurden (mehrheitlich aus der «Basler Schule»). In fünf chronologischen Teilen von 1960 bis 1990 zeigt das Buch die Meilensteine der stilistischen Entwicklung der «Monatsblätter» auf – von der modernistischen Strenge Jan Tschicholds hin zu den pädagogischen Beiträgen von Emil Ruder und den revolutionären Akzenten Wolfgang Weingarts. Die Konfrontation der Schriften Univers und Helvetica wird ebenso zum Thema wie der Stil von Hans-Rudolf Lutz, der noch heute überzeugt, oder die ausgewogenen Thesen von Max Caflisch (der die Kunstgewerbeschule Zürich leitete).

Aus dieser Saga der Typografie sollte man noch viele weitere Namen erwähnen. Wir wollen aber lediglich daran erinnern, dass die Schweizer Gewerkschaften für die Berufsleute der Buchverarbeitung – vom STB zur GDP und dann zu comedia – stets viel Kraft und Mittel für die berufliche Aus- und Weiterbildung aufgewendet haben, darunter auch für die «TM-RSI». Bleibt zu hoffen, dass diese Tradition auch von syndicom weitergeführt werden kann.

Roger Chatelain, Typograf und ehem. Dozent für Typografie

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