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Stellungnahme zu Tamedia-Sparplänen

Die konkreten Sparmassnahmen bei Tamedia übertreffen die schlimmsten Befürchtungen. Neben dem Abbau von 55 Vollzeitstellen bedroht die Zusammenlegung von Redaktionen und Titeln die Existenz der Regional- und Lokalzeitungen und zerstört die mediale Vielfalt innerhalb des Konzerns. Tamedia, einst durch aggressive Expansion gewachsen, verwandelt sich in eine Monokultur und schwächt damit die Schweizer Medienlandschaft nachhaltig.

Was ursprünglich als reiner Stellenabbau angekündigt wurde, hat sich als viel tiefgreifenderer Einschnitt entpuppt: Tamedia reduziert nicht nur Stellen, sondern auch das journalistische Angebot, was zu einer Vereinheitlichung der Inhalte führt. Diese Entwicklung ist fatal – sowohl für die Leserschaft als auch für die Vielfalt der Schweizer Medien. Besonders schwer wiegt die Zerschlagung des Regional- und Lokaljournalismus, der damit weiter an Bedeutung verliert.

Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin der Gewerkschaft syndicom, sagt:

«Die Ankündigung des massiven Stellenabbaus hat Lesende und Journalist:innen geschockt. Wochen später kommt nun diese Konkretisierung, die noch schlimmer als erwartet ist. Wir wehren uns mit den Betroffenen gegen den Raubbau an der Medienvielfalt.»

Die Westschweizer Belegschaften haben bereits heute entschieden, die ganzen Tamedia-Pläne integral zurückzuweisen. Sie verlangen Einsicht in alle Zahlen und echte Mitwirkung auch bei den publizistischen Plänen. Zudem haben sie ihrer Personalvertretung sowie dem Berufsverband und der Gewerkschaft syndicom das Mandat erteilt, sie im Konsultationsverfahren und den Verhandlungen zu vertreten. 

syndicom unterstützt die Redaktionen und steht den betroffenen Medienschaffenden
beratend zur Seite. Für viele, die nach langjähriger Tätigkeit bei Tamedia nun vor der Entlassung stehen, ist dieser erneute Abbau eine persönliche Katastrophe. Zahlreiche Mitarbeitende stehen auf der Strasse oder werden zur Frühpensionierung gedrängt, ohne die Möglichkeit, ihren beruflichen Abschied in Würde zu gestalten. Und nicht zu vergessen: Hinter den 55 Vollzeitstellen, die abgebaut werden, stecken viel mehr Betroffene. 

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