Keystone-SDA: Fokus auf die Publizistik
Der Fokus auf das publizistische Kerngeschäft als Nachrichtenagentur ist für Keystone-SDA richtig. Gleichzeitig erwartet die Gewerkschaft syndicom, dass das Unternehmen seiner sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden nachkommt. Gerade für einen mit öffentlichen Geldern geförderten Betrieb darf Umbau nie einfach Abbau heissen. Die grossen Verlage als Besitzer der Agentur sind gefordert, zu investieren, statt zu resignieren.

Aus medienpolitischer Sicht begrüsst syndicom die Fokussierung auf das Kerngeschäft von Keystone-SDA. PR und Corporate Production passen nicht zu einer öffentlich geförderten Nachrichtenagentur. Um förderbar zu bleiben und vermehrt förderwürdig zu werden, darf die Unternehmensstrategie gleichzeitig nicht auf reinen Abbaumassnahmen beruhen – umso mehr, als die Nachhaltigkeit der jetzigen Massnahmen unklar ist. Leistungen auszulagern und dann extern einzukaufen, verursacht längerfristig mehr Kosten. Auch ob sich ein Abbau bei Infrastruktur und IT rechnet, ist fraglich.
Solche kurzsichtigen Sparübungen tragen die Handschrift der grossen Verlage im Verwaltungsrat von Keystone-SDA. Schlussendlich stehen sie in der Verantwortung, den Umbau zu einer qualitativ hochwertigen Nachrichtenagentur voranzubringen. syndicom erwartet, dass hier investiert wird, statt nur mit dem Sparhammer zu operieren. Es darf keinen Abbau mehr geben, insbesondere nicht im redaktionellen Bereich.
Der Sozialplan muss für alle Betroffenen gelten
Hingegen betrachtet es syndicom als Schritt in die richtige Richtung, dass Keystone-SDA den 2018 erkämpften Sozialplan für die vom Abbau betroffenen Personen anwenden will. Die Gewerkschaft erwartet von der Unternehmensleitung auch, dass es den Angestellten in den betroffenen Abteilungen einen «Employee-Buy-Out» ermöglichen wird.
syndicom wird sich mit dem Personal und mit den interessierten Kreisen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft weiter für eine Stärkung der Agentur einsetzen. Ihre Leistungen gehören in den medialen Service public.